Fotos: Josef Durrer

Kommende Hitzkirch mit barockem Garten

Ende des 16. bis Mitte des 18. Jahrhunderts war die Epoche der barocken oder französichen Gärten. Sie lagen in der Ebene oder an flachen Hängen und waren gegenüber jenen der Renaissance von Mitte des 14. bis Mitte des 16. Jahrhunderts eher einfacher geworden, zeigten sich aber dennoch kunstvoll gestaltet, um Reichtum und Macht auszudrücken. Der damalige Mensch orientierte sich einerseits am Diesseits, was zu einem intensiven Lebensgefühl mit seiner Sinnesfreudigkeit führte. Der Glanz der Welt spiegelte sich in seinen Anlagen wider. Anderseits besann er sich auch auf das Jenseits, was eine Spannung zwischen Weltlust und Weltflucht entstehen liess.
Garten und Herrschaftshaus bildeten jeweils eine Einheit. So verlief die Hauptachse des Gartens meist zum Gebäude hin. In der Mitte fanden sich häufig Wasserspiele, zum Beispiel ein Springbrunnen. Auch waren Symmetrien von grosser Bedeutung. Die Beete wurden streng ausgerichtet und in klaren Linien mit Buchs begrenzt. Gewürz-, Heil-, Nutz- oder Zierpflanzen kamen darin vor. Künstlerisch zugeschnittene Buchssträucher in bestimmter Anordnung waren nicht selten anzutreffen. Eine Mauer schloss den Garten nach aussen ab.

Hier im Garten der Kommende Hitzkirch sollen die fünf Sinnesorgane angesprochen werden.
Beispiele dazu:
Augen - Farbenvielfalt der zahlreichen Blüten
Ohren - Wassergeräusche des Springbrunnens
Nase- Düfte von Gewürzkräutern oder Rosen
Zunge - Genuss von Früchten wie Beeren und Äpfelen
Haut - Berühren verschiedender Blatttypen

Auch der Vorplatz mit dem Hauptzugang sowie der Innenhof der Kommende erstrahlen in barockem Glanz. Rasen, teilweise mit Buchs umrandet, vier Linden vor dem Eingang, zwei weitere im Innenhof, Pflästerung in einfachen geometrischen Flächen wie auch zwei Brunnenanlagen bilden eine harmonische Einheit mit dem historischen Gebäude.

bsf 1992 (Text: Info-Tafel im Garten)


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