Ballwil mit Gibelflüh

mittlere Wohnbevölkerung 2300, Fläche 8,77 km2


Morgenstimmung in Ballwil und die renovierte Kapelle in Gibelflüh.

K.+F. Ballwil hat eine starke bauliche Entwicklung zu verzeichnen. Dank der guten Strassen- und Bahnverbindungen mit Luzern ist die Gemeinde zu einem beliebten Wohndorf geworden. In zahlreichen Industrie- und Gwerbebetrieben finden die Bewohner gute Beschäftigung. Die gemeindeeigene Kiesgrube mit der rentablen Ausbeute bringt den Ballwilern beachtliche steuerliche Vorteile.

Ballwil war erst eine römische, dann eine alemannische Siedlung. 1450 kam der Ort an die Herren von Sonnenberg, ein Geschlecht, das heute noch existiert und noch das Pfarrwahlrecht ausübt. In Ballwil lebte im 18. Jahrhundert Josef Ineichen, der früheste schweizerische Mundartdichter. Ebenso ist der Pfarrer-Schriftsteller Xaver Herzog zu erwähnen, der im Volksmund "der alte Balbeler" genannt wird.

An Sehenswürdigkeiten sind die Pfarrkirche St. Margaretha zu erwähnen, die 1847 bis 1849 unter der Verwendung des Turmes von 1815 neuerbaut wurde, die sorgfältig restaurierte Schlossmühle sowie das Naturreservat Gütschweiher.

Schlossmühle von Ballwil


Historisch wertvoll: Das 400 Jahre alte Hochstudhaus in Wiesenwegen, Giebelflüh

Oase der Natur: Der Gütschweiher

hm. Der ehemalige Torfstichweiher ist in den letzten 80 Jahren leicht geschrumpft und beträgt heute 23000 Quadratmeter. Auf kleinem Raum entwickelten sich ein Mischwald, ausgedehnte Weidengebüsche sowie Schilf-, Wasserschwaden- und Seerosenbestände. Insgesamt gedeihen in dem komplexen Lebensraum mehr als 100 Blühtenpflanzen, darunter einige, die wegen ihrer Seltenheit schützenswert sind. Der Weiher ist als Amphibienlaichgebiet ein Standort von nationaler Bedeutung.

Thomas Röösli (Biologe) und Marco Thoma (ornithologische Beabachtungen) haben 117 Brut- und Rastvögel sowie 14 Libellenarten beobachtet.

Der Weiher ist vom Menschen gemacht - ein Relikt des Torfabbaus zur Zeit des Ersten Weltkrieges. Seitdem haben Natur und Menschenhand sein Gesicht immer wieder verändert. Eine Zeitlang diente er gar als Abfalldeponie; risikobehaftete Altlasten sind die Folgen.

Wer den Wert dieser Oase kennt, wird sich auch bewusst, das sie der Schonung bedarf.


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