Zustand des Baldeggersees weiterhin schlecht !


Herr Zwyssig und Herr Märkli von der EAWAG wissen, wie schlecht es um den See steht.

Die Kläranlagen im Seetal sind gebaut und trotzdem will der See nicht richtig gesund werden. Bei einer eindrücklichen Demonstration der EAWAG und des Amtes für Umweltschutz konnte die Bevölkerung Einblick in die Verschmutzung des Sees erhalten. In Retschwil befindet sich die Station der Seesanierung mit Sauerstoff.

Die Belüftung des Sees in den letzten 20 Jahren hat einiges bewirkt, aber die Phosphor-Grenze von 30 mg/m3 ist noch lange nicht erreicht. Bei 15 Tonnen Phosphor-Zufuhr pro Jahr ist keine Verbesserung mehr zu erwarten.


Sauerstofftanks / Entnahme einer Bodenprobe im See / Wasserqualität bei 10 m Tiefenunterschied.

Im Gegensatz zu den 70er-Jahren (Abwasser aus Industrie und Haushalt) ist heute die Landwirtschaft der Hautpverursacher der Überdüngung.

Was ist zu tun ?
- Politiker und Gemeinderäte müssten endlich Massnahmen ergreifen und keine weiteren Schweineställe mehr bewilligen.
- Der Konsument muss bereit sein, Bio-Produkte zu kaufen und dafür etwas tiefer in die Tasche zu greifen.
- Die Landwirte dürfen die Böden nicht mehr überdüngen und Abstände beim Güllen zu den Bächen einhalten (3 m).
- Bei Direktzahlungen von Fr. 10'000.- bis 40'000.- dürften sich die Bauern schon etwas mehr für die Natur einsetzen.


Schnittbild einer Probe am Grund des Sees: (Samstag, 23. September 2000)
Dunkle Bereiche bedeuten dass der See zu wenig Sauerstoff hat (= starke Verschmutzung)

Jahr 2000 um 1960  um 1930 um 1900 um 1850

Mitte der 70er-Jahren erreichte die Gesamtmenge über 500 mg Phosphor pro m3.


Herr Stadelmann vom Amt für Umeltschutz Luzern erklärt die Massnahmen der Sanierung.
Wenn die Belüftung abgeschaltet würde, wäre der See "tot".

Auch das Leichen der Fische ist nicht mehr auf natürliche Weise möglich. 1 mm unter dem Boden ist bereits kein Sauerstoff mehr vorhanden. Die Eier sterben ab. Der grosse Bestand ist nur mit eingesetzten Fischen möglich.

Die Sicht in die Tiefe beim Baldeggerssee beträgt nur ca. 2 m. (Normal wäre bis 10 m. Im Meer sogar bis 30 m.)

nach oben


© fotos: josef durrer, hochdorf

Infos und Adressen:
Pro Natura Seetal, Seeblick 21, 6028 Herlisberg
Pro Natura Luzern, Mühlemattstr. 28, 6004 Luzern
EAWAG, Forschungszentrum für Limnologie, Seestrasse 79, 6047 Kastanienbaum
Kantonales Amt für Umweltschutz (Gewässerschutzfachstelle), Klosterstrasse 31, 6002 Luzern
Amt für Natur- und Landschaftsschutz, Murbacherstrasse 23, 6002 Luzern
Zentralstelle für Ökologie, LMS, 6276 Hohenrain
SBN, Schweizerischer Bund für Naturschutz
Gemeindeverband Baldegger- und Hallwilersee, 6284 Gelfingen