Schloss Heidegg, Gelfingen
Das Schloss Heidegg steht hoch über dem Baldeggersee. Es blickt in die Berge und über die grünen Wälder und den See. Schloss Heidegg ist sehr alt. Das sieht man seinem steinernen Antlitz von weitem an. Es wird gebaut worden sein im späten 12. Jahrhundert. Die ersten Herren von Heidegg sind urkundlich um 1185 nachgewiesen. In der Hohenstaufenzeit, unter Kaiser Friedrich Barbarossa, galten sie als Freiherren des Reiches. Seither trugen sie auch die Farben des Reiches, Schwarz-Gold, in ihrem Wappen-Schild. Bis 1422 lebten die Herren von Heidegg hier, dann ging die Feste über Erbtöchter an bernische Familien: von Scharnachtal, von Erlach, von Diesbach, von Landenberg und schliesslich an luzernische Patrizier. Von 1664 an war Franz Heinrich Pfyffer von Heidegg Besitzer des grossen Rittergutes. Im Jahre 1700 erwarb der Staat Luzern das Schloss. Dieser Vorposten im Freiamt schien Luzern besonders wichtig. 1847 verlor Luzern den unglückseligen Sonderbundskrieg. Hohe Schulden waren zu bezahlen. Luzern verkaufte, nebst Klostergut, auch das Schloss Heidegg. Im Besitz eines Gelfinger Bauern wurde das Wohnhaus beim Schloss damals Eigengewächswirtschaft. Im Saal über dem Rittersaal führte die Bevölkerung schauerliche Rührstücke auf. Der Turm verlotterte, der Heideggersee wurde 1862 verkauft. Die Nachfahren der Familie Pfyffer von Heidegg lebten damals in Luzern. 1875 wurde der jahrelang vernachlässigte Stammsitz von Louis Pfyffer von Heidegg (1838-1905) zurückerworben. Seine reiche amerikanische Gattin Caroline Slidell, hatte die Erwerbung ermöglicht. 1950 übergaben die letzten Pfyffer von Heidegg, die beiden Witwen Mathilde von Glutz-Ruchti und Baronin Marie Louise de Chambrier, das Schloss an den Staat Luzern. Seither wurde es dem Publikum zugänglich gemacht, 1995-95 durch den Kanton Luzern innen und aussen renoviert. Die Vereinigung Pro Heidegg hegt heute das Schloss. (Text: aus dem Schlossführer Heidegg) zu Schloss Heidegg, Seite 2
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